Jede/r tanzt heute ein Finale!
Der heurige 8. Vienna Dance Contest am 27. September stand wieder ganz im Zeichen der österreichisch-ungarischen Gastfreundschaft. Die Wiener Septembersonne zeigte sich etwas zurückhaltender als in den letzten Jahren, nicht so die Paare. 65 Nennungen waren zu vermelden und dem Ruf der GastgeberInnen folgten Paare aus Europa und sogar Australien.
Bereits am Vortag des VDC konnten sich viele Paare beim Role-Change-Workshop im professionell eingerichteten LABI Studio noch Tipps und Ideen für den kommenden Turniertag von den Spitzenreferenten abschauen und diese dann gleich auch in die Praxis umsetzen. Für die Latein Sektion war Benjamin Martin aus Dänemark mit dem Interessanten Thema “Rolechange - Wechsel des Tanzstils, nicht der Geschlechtsrolle – und wie er Deine individuelle Persönlichkeit unterstreicht“ zuständig. Die Standard Lektion übernahmen Pascal Herrbach und Gergely Darabos (Deutschland/Ungarn) mit dem Thema “Rolechange im Wiener Walzer und Quickstep - den Moment des Wechselns genießen und zelebrieren”. Wie immer bei solchen interessanten Workshops verging die Zeit leider wie im Fluge.Pünktlich öffneten die Türen am Wettkampftag im Haus Muskath um 9.00 Uhr. Einige Paare kamen noch etwas verschlafen ob der frühen Morgenstunde und der recht beschwerlichen Anfahrt mit der S-Bahn. Check In, Eintanzen, Sichtung, kurz - der gesamte Turnierablauf wurde strukturiert und zügig absolviert. Eine Wohltat für alle Paare. Es konnte allerdings auch nicht herumgetrödelt werden, denn zusätzlich zum gewohnten Wettkampfpensum standen der Wiener-Walzer-Contest und der Cha-Cha-Fun-Contest auf dem Programm. Außerdem gab es noch eine kleine Überraschung. Zu Beginn des Contests verkündete Moderator Erwin Hoyer „Jede/r tanzt heute ein Finale! Viele Paare kommen von Weit her und sollen mehr als eine Runde tanzen können.“ So gab es nach Auskunft von Thorsten Reulen in der C-Klasse Standard Frauen das erste B-Finale bzw „kleine“ Finale in der Geschichte des Equality-Tanzsportes.
Im Frauen-Standard waren insgesamt 29 Paare in Starter D, C, B und A-Klasse am Start, die absolute Spitze fehlte, was für einige aufstrebende „Nachwuchspaare“ die Gelegenheit war, sich in der nächst höheren Klasse zu präsentieren.
Um die Mittagszeit wurde der VWC (Vienna Walz Contest) ausgetragen. Getanzt haben Männer und Frauen gemeinsam in zwei Klassen. In beiden Klassen gab es als Sieger Trophäe wieder die schöne und sehr begehrte „Wiener Schneekugel“ mit dem Walzerkönig Johann Strauß, und, entsprechend den Platzierungen, Gold, Silber oder Bronze- Glitter im Schnee. Die C/D/Starterklasse bestritten 17 Paare. Sieben erreichten das Finale.
1. Franz Lorenz & Frank Hillwig (TSC Rot Weiß Rüsselsheim, Deutschland)
2. Frank Schnur und Arne Kapteina, (Pinkballroom Berlin, Deutschland)
3. Roswitha Wetschka / Sabine Wortmann (Österreich)
4/5. Pian Tollan / Charlotte Bergmann Johansen (Dänemark) und Brigitte Schiewe / Ulrike
Berninger (TSG Fürth, Deutschland)
6. Ludwig Becker / Joachim Hack (Deutschland)
7. Raphaela Grabmayr / Helga Eberherr (LABI Academy,Österreich)
In der A Klasse gingen 15 Paare an den Start, 6 erreichten das Finale. Die drei Sieger-Paare sind identisch mit den ersten drei Plätzen im Herren Standard A.
1.Pascal Herrbach - Gergely Darabos (Pinkballroom Berlin, Deutschland)
2.Csaba Csetneki - Balazs Gati (Eklektika Budapest, Ungarn)
3.Alexander Diener - Ralf Stark (TSC Rot Weiß Lorsch, (Deutschland)
4.Cornelia Wagner - Kerstin Kallmann (Pinkballroom Berlin, Deutschland)
5.Reka Füleki - Beatrix Rencsisovszki (Atlasz Sc Budapest, Ungarn)
6.Thorsten Reulen - Stefan Huch (Pinkballroom Berlin, Deutschland).
Im ChaChaFun Wettbewerb, der ab 17 Uhr im Galaprogramm geschachtelt mit den A Finales stattfand, hatten 15 Paare ihren Spaß. Turniertänzer mischten sich mit Ihren Begleitern, Gäste und Organisatoren, jeder, der wollte, konnte teilnehmen und so entstanden spontan neue Paarzusammenstellungen. Der Spaß und die Freude am Tanzen standen an erster Stelle.
Die in die A Klasse gesichteten Paare tanzten in den frühen Abendstunden direkt ihre Endrunden. Begonnen wurde, auch dies eine Überraschung und möglicherweise ein Novum, mit einem Solotanz, dem Tango im Standard, der eine Minute gespielt und auch bewertet wurde. Danach wurde noch einmal eine Minute Tango getanzt mit allen Finalpaaren auf der Fläche. In der Reihenfolge Langsamer Walzer, Slowfox, Wiener Walzer und Quickstep wurde das Finale komplettiert. Die geschlossene Wertung brachte folgendes Ergebnis:
Frauen A-Standard
1.Karin Erhart & Andrea Tano (Resis.danse Wien, Österreich)
2.Reka Füleki & Beatrix Rencsisovszki (Atlasz Sc Budapest, Ungarn)
3.Cornelia Wagner & Kerstin Kallmann (Pinkballroom Berlin, Deutschland)
4.Jana Klein & Barbara Koch (TTC Gelb-Weiß Hannover & TSA im VfL Bad Nenndorf,
Deutschland)
5.Heidrun Kling & Heike Hämmerer (TSG Fürth, Deutschland)
6.Miriam Andeweg & Christel Andeweg (Cultura Rotterdam, Niederlande)
7.Mary Matthews & Carley Haslam (England)
Die Männer Standard zeigten wie gewohnt hochklassiges Tanzen vom Feinsten, konnten aber zahlenmäßig nicht mit den Frauen mithalten. Es waren 15 Paare am Start, die in C, B und A Klasse gesichtet wurden. Die A Klasse wurde nach dem gleichen Modus wie bei den Damen direkt als Finale mit dem Tango als Solotanz ausgerichtet und die Reihenfolge der Finalpaare A war wohl für Niemanden eine Überraschung.
Männer A-Standard
1.Pascal Herrbach & Gergely Darbos (Pinkballroom Berlin, Deutschland/Ungarn)
2.Balazs Gati & Csaba Csetneki (Eklektika Budapest, Ungarn)
3.Alexander Diener & Ralf Stark (TSC Rot Weiß Lorsch, Deutschland)
4.Jean-Marie Cuelenaere & Markus Merz (TSC Rot-Weiß-Blau, Luxemburg)
5.Stefan Huch & Thorsten Reulen (Pinkballroom Berlin, Deutschland)
6.Hans Hostee & Christian Pohl (TSC Greven, Deutschland & RK Enschede Niederlande)
7.Sören Stauffer-Kruse & Bradley Stauffer-Kruse (London, England)
Im Latein waren 7 Männerpaare in der C und A Klasse und 13 Frauenpaare in der D, C und B Klasse am Start. Leider fehlten die Spitzenpaare bei den Frauen, so dass keine A Klasse zustande gekommen ist. Auch hier gab zur Vorstellung für die Herren-Paare die Samba als Solotanz und als Schmankerl in der Endrunde der A Klasse Männer. Beim Publikum und bei den Paaren fand diese Idee gleichermaßen Anklang.
Männer A-Latein
1.Pascal Herrbach & Gergely Darbos (Pinkballroom Berlin, Deutschland/Ungarn)
2.Bas Gill & Martijn Diependaal (Stichting Amsterdanst, Niederlande)
3.Brosé Michlas & Nils Hartvigson (Pandans Copenhagen, Dänemark)
4.Christian Kraft & Samuel Elstner (Pinkballroom Berlin, Deutschland)
5.Ralf Uerkwitz & Felix Sauer (Pink Pömps Startschuss e.V. Hamburg, Deutschland)
Als letzte Siegerehrung des diesjährigen VDC wurden die besten Tänzer und Tänzerinnen der Kombination Standard und Latein geehrt.
1.Pascal Herrbach - Gergely Darabos (Pinkballroom Berlin, Deutschland/Ungarn)
2.Reka Füleki - Beatrix Rencsisovszki (Atlasz Sc, Budapest)
3.Almut Freund - Dorothea Arning (Pinkballroom Berlin, Deutschland)
4.Jacky Appleton - Mary Logan (Pink Jukebox, London)
5.Johannes Schrattenholzer - Werner Mayrhofer (UTSK Casino Wien, Österreich)
6.Joan Conroy - Maria Wiemers (Sydney)
Die Leistungen der Wertungsrichter war wieder einmal bemerkenswert. Sie zeigten von der ersten Stunde an bis zum Ende vollen Einsatz und höchste Konzentration, was sich in den Bewertungen wiederspiegelte.
Das internationale Wertungsgericht bestand aus
Agnes Bankuti, (Ungarn)
Gabriella Ann-Davis, (Deutschland)
Manfred Edelbauer, (Österreich)
Mag. Birgit Odegard-Jung, (Österreich)
Peter Steinerberger, (Österreich)
Bis zum Schluss wurde der Zeitplan eingehalten, so dass sich um 19:30 Uhr alle hungrigen Paare und Gäste auf ihr vorbestelltes Buffet stürzen konnten. Ein langes Anstehen war aber erfreulicherweise nicht notwendig, da der Veranstalter dies tischweise steuerte. Der Saal wurde liebevoll und zügig für die Pink Dance Night umdekoriert. Shows, Getränke a la carte und Tanzmusik ließen beste Stimmung aufkommen und keine Wünsche offen. Drei Show- Einlagen und die ausgelassene Stimmung ließen diesen Abend zu einem sehr schönen Event werden, dessen Wiederholung laut Internetseite des Veranstalters für den 26. September 2009 geplant ist.
Alle Ergebnisse und weitere Fotos auf www.viennadancecontest.at.
Jana Klein und Franz Lorenz