Equality bei der DTV-Breitensporttournee 2013
Der DVET ist ein kleiner Verband. Und er steckt in Sachen Lehre noch in den Kinderschuhen. Dankbar nimmt er darum die sich bietenden Gelegenheiten wahr, unter dem Schirm von „Mutter“ DTV seine ersten Informations-, Aus- und Fortbildungsveranstaltungen feilzuhalten.
Die DTV-Breitensporttournee scheint dafür ein passender Rahmen zu sein. Anders als man vom Namen her vermuten sollte, steht hier nicht nur Standard und Latein für HobbytänzerInnen und deren Übungsleiter auf dem Programm. Auch Trainer Leistungssport können bei dieser zweitägigen, jährlich an einem anderen Ort stattfindenden Veranstaltung etwas für ihren Lizenzerhalt tun. Und neben den klassischen Paartanz-Sektionen gibt es auch noch anderes zu sehen: Kindertanz, Seniorentanz, Jazz und Modern, Country und Western, Salsa, Rueda – und nun, im November 2013 in Haltern, auch Equalitytanzsport.
Soweit so schön und so gut, denn wie häufig liegt die Tücke im Detail. Denn was auf den ersten Blick wie ein bunter Blumenstrauß des Tanzens aussieht, aus dem sich jeder die für ihn schönsten oder spannendsten Blüten aussuchen kann erweist sich auf den zweiten Blick als streng hierarchisches Bukett. Da gibt es Edelrosen, Bauernnelken und als schmückendes Beiwerk Spargelgrün. Zu letzterem gehörten auch die beiden DVET-Veranstaltungen, denn deren Besuch wurde durch keinen Lizenzerhaltstempel vergütet – und allein dafür ist die große Mehrheit der Teilnehmer angereist.
Und wer will es den Übungsleitern und Trainern verübeln, wenn sie zunächst einmal an den Lehrveranstaltungen teilnehmen, die für sie „einträglich“ sind, also einen Stempel einbringen? Und dass sie darüber hinaus auch nicht noch mehr besuchen wollen, weil ihre geistige Aufnahmekapazität erreicht ist?
So standen die „Randtanzarten“ leider tatsächlich am Rand, und der gute Wille blieb unbelohnt. Hier besteht sicherlich Bedarf zur Nachjustierung, z.B. den Besuch einer der Zusatzveranstaltungen zur Pflicht zur machen oder generell alle Veranstaltungen „stempelfähig“ zu machen.
Besser integriert und angenommen wurden die verschiedenen Tanzformen bei der Abendveranstaltung. Den Equality-Tanzsport repräsentierten Vincenzo Rampino & Christian Wenzel (Männer Latein) und Angelina Brunone & Sabine Keldenich (Frauen Standard) als einer der Höhepunkte im letzten Showblock.
Text: Thorsten Reulen